Close

AISHE ON THE ARTS

Der Berlin Blog von Aishe Malekshahi

Zwischen den Filmen

Zwischen den Filmen

Eine Fotogeschichte der Berlinale

Ich gebe zu, während des Jahres bin ich selten am Potsdamer Platz. Es gibt einfach schönere Plätze in der Stadt. Doch im Februar erhöht sich die Verweildauer eindeutig. 10 Tage Festival, von frühmorgens bis spät in der Nacht, da bleibt nur noch ein kleiner Raum für Neu- oder Wiederentdeckungen in der Nähe. Zum Beispiel, die Deutsche Kinemathek – Museum für  Film und Fernsehen.

Die Dauerausstellung im 3. Stock führt durch die deutsche Filmgeschichte mit beeindruckenden Exponaten aus dem 19. Jahrhundert, aus der Ära des Stummfilms und der großen Klassiker des 20. Jahrhunderts: „Metropolis“, „Das Cabinet des Dr. Caligari“ oder „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“.  Man taucht ein in die frühen Produktionen, großformatige Bilder, Kulissen, Kostüme und immer wieder tolle Filmausschnitte.

Dann der Bruch. Deutschland unter dem Hakenkreuz produziert leichte Unterhaltung, Propagandafilme und erzählt wird hier im Museum auch die Geschichte der Emigration deutscher Schauspieler und Regisseure in die USA. Marlene Dietrich macht Karriere in Hollywood. Ein ganzer Raum zeigt ihre Kostüme, Briefe, schwarz-weiß Fotos. John Wayne blickt cool, rauchend in die Kamera, Marlene hält sich an seinem Arm fest und beugt sich zu dem entzündeten Streichholz. Ein privater Schnappschuss.

© Stiftung Deutsche Kinemathek. (Berlin)

Scheinbar pflegt die Dietrich auch weiterhin Kontakte nach Deutschland. In einem Brief bittet der Schriftsteller Erich Kästner Marlene Dietrich für ihn im fernen Hollywood vorzusprechen, so dass vielleicht „Emil und die Detektive“ den amerikanischen Markt erobern könnten.

Ein weiteres Highlight ist die Sonderausstellung „Zwischen den Filmen – Eine Fotogeschichte der Berlinale.“

Die Filmkritikerin Daniela Sannwald hat diese Ausstellung kuratiert und präsentiert  rund 300 Pressefotografien aus fast 70 Jahren Berlinale. Aufnahmen von Mario Mach und Kollegen wie Heinz Köster, Joachim Diederichs und den Berlinale – Fotografen Erika Rabau, Gerhard Kassner, Christian Schulz und der damals in Berlin lebenden Fotografin und Filmemacherin Fumiko Matsuyama.

 

Fotografien von Pressekonferenzen, Partys, Momentaufnahmen aus den Kiez-Kinos und vom Potsdamer Platz.

Staraufnahmen wechseln sich ab mit den Bildern vom roten Teppich. Wenn Festivalleiter Dieter Kosslick charmant den Arm für Judy Dench reicht und mit ihr zur Vorstellung schreitet.

© Ali Ghandtschi, Judy Dench und Dieter Kosslick

Die Ausstellung ist bis zum 5. Mai 2019 im Filmhaus / Deutsche Kinemathek zu sehen.

Kommentar verfassen

Close